Sonntag, 27. September 2009

Die Messebratwurst

Ein Messebesuch ist immer etwas Spannendes. Man kommt mal raus und man kann sich vor Ort von dem Trubel an Ausstellern, Besuchern, Vorträgen, Seminaren, Diskussionen etc inspirieren lassen!

Die Marken, Produkte und Vertreter der jeweiligen Unternehmen werden vor-Ort erleb- und fühlbar.

Früher war eine Messe eine wichtige Plattform für Hersteller, um ihre Produkte überhaupt bei Händlern oder Kunden anbieten zu können.
Meist war sie sogar die einzige Veranstaltung im Jahr, wo Kunden und Einkäufer begeistert wurden und Verträge für den Absatz des ganzen Jahres abgeschlossen wurden.

Wenn man sich nicht gut auf einer Messe präsentierte oder die Messe – aus welchen Gründen auch immer - sonst nicht erfolgreich verlief, hatte das zum Teil gravierende Folgen für das Unternehmen…

In manchen Branchen z.B. Fashion ist eine Messe bzw. „Cat walk“ immer noch sehr gewichtig.
Die meisten Branchen haben zwar noch eine Messe, präsentieren, kommunizieren und vertreiben ihre Ware aber mittlerweile über alle möglichen Kanäle.

Als Kunde kann man sich bequem online über Produkte informieren, sich diese sogar in 3D mit allen möglichen Zusatzinformationen anschauen, konfigurieren und sofort per e-Shop ordern!
Manchmal direkt vom Hersteller, ohne einen zwischengeschalteten Händler. Und ohne extra auf einen Messe fahren zu müssen…

Eine Messe hat insgesamt an Wichtigkeit verloren, aber trotzdem werden Messen teilweise noch gelebt und zelebriert, wie in den guten alten Zeiten.

Auch in der „Online-Branche“ wird jährlich eine Messe zelebriert, auch wenn es hier noch nie Produkte gab, die man als „Hersteller“ haptisch vor-Ort hätte präsentieren müssen. Die „digitale Branche“ könnte und müsste sich doch komplett virtuell im Web oder „Social Web“ treffen können und sich dort per Chat, Webinars, Twitter etc gegenseitig ihre Produkte feilbieten. Vielleicht ab und zu noch ein Kennenlern-Meeting inkl. Konfi-Keksen… So wie das Biz das ganze Jahr über eh schon läuft…

Wie auch immer, ich bin in diesem Jahr auf die Dmexco gefahren, um dort in den Messe-Rummel einzutauchen und vielleicht eine Neuigkeit zu erfahren oder zu erleben, die ich im Web nicht wahrgenommen habe.

Nachdem ich zu spät in Köln angekommen bin, wurde meine minutiös geplante Messe-Agenda, mit Bulletpoints für Meetings, Seminare und sonstiges, noch einmal durcheinander geworfen, weil mich der Taxi-Fahrer beim Rheuma-Kongress ablieferte…

Das merkte ich aber erst, als ich mich dort Einchecken wollte. Irgendwie machte ich mir bezüglich dieses Faux-Pas schon meine Gedanken!? Nuschelte ich den Taxifahrer so unverständlich das Fahrtziel zu oder sehe ich etwa aus, als ob ich etwas mit Rheuma zu tun habe?

Nun ja, irgendwann war ich dann auf der richtigen Messe!

Um mich herum ganz viele wichtige Online-Biz-Man und Women. Die meisten schleppten zackig einen Trolly hinter sich her, in der einen Hand auch noch ein (i)Fone und dann noch Stöpsel im Ohr und Zeitung unterm Arm. Alle waren gierig auf den „Badge“, den man sich als Zugehörigkeitserkennungsmerkmal an einem Halsband schick und wichtig umhängen muss.

In diesem Jahr steckte ich das Ding einfach mal weg, um zu sehen, was dann passiert. Mal vorweg genommen: Es interessierte niemanden, dass ich mit oder ohne „Badge“ unterwegs war.

Nun ja, ich machte mich auf in die Halle und eroberte die Stände, die irgendwie wie Trutzburgen in die Halle ragten und sich vom Mitbewerber abgrenzten. Die Stände hatte ich recht schnell abgearbeitet, denn es handelte sich zum Großteil, um die Vermarkter- und Media-Szene, die nun mal Werbeplätze verkaufen, was im Online-Biz eine „spannende“ Wertschöpfung darstellt, mich nicht so sehr interessiert. Dieses mal waren die Media-Offerte aber hübsch verpackt in Targeting- und Social-Media Bundles etc.

Dann begeisterte ich mich in Seminaren, die in einer großen Vielzahl angeboten wurden und inspirierende, qualitativ hochwertige Themen boten.

Nach einigen Meetings hatte ich dann soweit alles abgearbeitet und gönnte mir, ziemlich erschlagen vom Rummel und ständigen Messegeräuschpegel, einen gute Kaffee.

Parallel zum Kaffe schmiss ich mein Notebook an, um zu schauen, was im Web für Neuigkeiten gibt, denn irgendwie hatte ich das Gefühl real vor-Ort nicht alles mitbekommen zu haben bzw. das Gefühl etwas verpasst zu haben…

Und tatsächlich, neben diversen interessanten e-Mails und Web-Announcements zur Dmexco, blies mir auf dem Twitter-Channel ein wahres Realtime-Informations-Donnerwetter entgegen.

Unter dem Hashtag „#dmexco“ schienen sich die News zu überschlagen.

Da wurde von allen Ecken der Messe getwittert, wie es sich z.B. um die Qualität des Vortrages, der Bewirtung, des Sounds des Mikros verhält, ob man noch Karten für die Party hat, dass im Seminar Y noch Plätze frei sind, wer mit auf den Bratwurststand kommt, wo im Raum X eine Steckdose zu finden ist, was gerade am Stand X zu sehen ist, wo die schärfste Messehostess engagiert ist und was sie gerade macht etc etc…

Ich war begeistert und hatte nun bei meinem Kaffee das Gefühl, nicht nur taktisch-unbeholfen an Ständen vorbeizustolpern, sondern auf einen Schlag einen Überblick aller Wichtigkeiten und Nichtigkeiten der ganzen Messe zu haben.

Es schien mir, als ob über oder neben dem realen Messegetümmel, ein Layer gelegt wurde, der in Echzeit zusätzliche Informationen transportiert. Genau auf den Ort bezogen, wo man sich gerade befindet bzw. auf den Umkreis des Messegelädes. Quasi wie eine Parallelwelt mit Offline- Online-Ortsbezugs-Schnittstelle …

Später hatte ich großen Spaß an Tweets, die aus meiner direkten Umgebung von wenigen Metern stammen mussten. Ich versuchte die Tweets den Leuten an den Tischen oder Ständen um mich herum zuzuordnen. Viele Besucher waren ja mit einem Mobile Device oder Notebook zugegen bzw. mit gesenktem Kopf ins Web abgetaucht.

Leider gelang es mir nicht, eine Person zu catchen, die in der realen Messewelt gerade einen Tweet in die virtuelle Messeparallelwelt absetzte. Zu gerne hätte ich den Twitterer dann direkt und persönlich angesprochen.

Irgendwann war dann die Akkuladung meines X200 durch und ich hatte Hunger. Und was gönnt man sich auf jeder Messe? Egal ob Online oder Offline und egal um welches Produkt es sich dreht?

Richtig: Eine Messebratwurst mit Brötchen und Senf! Und dazu ein eiskaltes Karamalz!

Und um den Bratwurststand herum war ordentlich was los. Ohne Mobile Device und real, und nicht getwittert.

Denn eine Messebratwurst verbunden mit netten Gespräch mit alten Kollegen oder zufälligen Bekanntschaften, erfordert volle Konzentration. Außerdem hat man keine Hand mehr frei.

Sonntag, 20. September 2009

Die Politikverdrossenheit

Wenn man den Medien und dem sonstigen Geschnattere glauben soll, dann herrscht in Deutschland eine schwergewichtige Politikverdrossenheit…

Laut Wikipedia steckt dahinter folgender Sachverhalt:
Politikverdrossenheit bezeichnet die negative Einstellung der Bürger in Bezug auf politische Aktivitäten und Strukturen, u.U. resultierend in Desinteresse und Ablehnung von Politik und politischem Handeln. Politikverdrossenheit führt zur mangelnden Partizipation am politischen Prozess. Diese Haltung kann generell die ganze politische Ordnung betreffen oder sich nur auf Ergebnisse politischer Prozesse beziehen.

Nun ja, auch im direkten Umfeld hört man auch desöfteren, dass man die Wahl bzw. die Politik in Deutschland nur als großes langweiliges Theater empfindet und man sich deshalb nicht darum kümmere oder diese ignoriert.

Auch mir steht das Geseiere manchmal bis zum Hals, aber grundsätzlich würde ich doch behaupten, dass die politische Spannungslage – insbesondere jetzt, eine Woche vor der Wahl - doch recht erquickend ist und mich nicht dazu veranlasst, insgesamt verdrossen zu sein.

Zugegeben, die Wahlplakate sind in diesem Jahr auch wieder nur rot, grün, gelb oder sonstigen Farben, mit fetten Lettern und meist mit der Abbildung von isometrisch-ordnungsgemäßen gescheitelten Köpfen.

Das Kanzlerduell war jetzt auch nicht unbedingt der Sonntags-Abend-Hollywood-Blockbuster. Aber was hat man denn erwartet? Lautes Angebrülle, Tränenausbrüche, schallende Ohrfeigen...
Dafür sind andere TV-Formate zuständig, wie z.B. die "Supernanny" oder "Bauer sucht Frau" oder „Die Stars und Modells auf Pro7“ etc.

Einen Obama mit zugehörigen Web 2.0 Wahlkampf inkl. all der engagierten Wahlhelfer, haben wir auch nicht am Start.
Die zugehörigen übertriebenen und emotional triefneden U.S. Shows würden meiner Ansicht nach auch nicht unbedingt in unser Ländle passen.

Auch werden sich hier kaum so viele potentielle Wähler für einen Wahlkampf einspannen lassen, um mit Fähnchen oder aktiv im Web oder per Outbound-Call, ehremamtlich für Ihren Kandidaten Wahlkampf zu betreiben.

Trotz all der Wünsche nach mehr Pepp im Wahlkampf, ist Politik bei uns in der breiten Masse doch immer noch etwas staatstragendes, was entsprechend schwerfällig, manchmal verkrampft und eben nicht wie eine bunte Party zelebriert wird.

Und man gibt sich eben meist eher Politikverdrossen, als das man sich auf ein engagiertes Kommittent einlassen würde, was man denn wählen würde.

Die politische Einstellung oder Wahlfavorit wird von vielen nicht gerne ausgeplaudert, genau so wenig, wie man z.B. nicht offen ausplaudert, was man verdient… Vielleicht gibt es hier ja einen Zusammenhang mit den hiesigen historischen Begebenheiten, die hinsichtlich Politik und sonstigen kulturellen Gepflogenheiten, doch etwas anders gewachsen ist, als in den U.S.A.

Wie auch immer, gibt es hierzulande - trotz aller trägen Altlasten - teilweise recht innovative Bewegungen, gerade bei den kleineren und neuen Nischenparteien, die so manche Veranstaltung, jenseits der Kanzlerduelle, sehr spannend werden lassen.

Auch gibt es z.B. interessante, eigentlich unpolitische Aktionen, die plötzlich auf politischer Bühne ausgetragen werden. Z.B. den „Yeah-Flashmob“ am Freitag in Hamburg, während einer Kanzlerrede-Veranstaltung von und mit Angie auf dem Gänsemarkt.

Ein Flashmob bezeichnet dabei einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer üblicherweise persönlich nicht kennen. Flashmobs werden über Online-Communitys, Weblogs, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon organisiert.

Vom Hamburger „Yeah-Flashmob“ habe ich Freitag mittags via Twitter erfahren und dann via Netzfischer-Blog. Hier zu lesen.

Dann wurde der Flash-Mob live übertragen und letztendlich innerhalb weniger Minuten in Youtube eingestellt.



Am nächsten Tag gab es hierzu auch Beiträge im Web z.B. auf Spiegel und im TV.

Ich frage mich, ob dieser Flashmob - und insgesamt alle Flashmobs - unpolitisch sind bzw. bleiben können. In diesem Fall fand der Flashmob ganz klar auf einer politischen Bühne statt.
Auch wenn dieser Flashmob genauso unpolitisch, wie die meisten bisherigen Flashmobs initiiert wurden, können die sehr zynischen „Yeah-Zwischenrufe“ nicht gerade als zustimmendes oder unpolitisches akustisches Geständnis gewertet werden…

Was mich auch kritisch stimmt, war wieder einmal die Präsenz der „Piratenpartei“, die sich mit einer Fahne gut im Bild der übertragenden Medien postierten.
„Geschickt reingekapert“ sag ich da nur oder war es nur Zufall oder wurde dieser Mob sogar von den Piraten via Internet/Web lanciert…?

In der Wahrnehmung vieler unbescholtener Bürger und User proklamieren sie in ihrem "Programm" ja bereits viele Stimmungen, Trends und Aktionen des Internets für sich.

Bei diesem Flashmob bleibt für mich unklar, ob dieser nun politisch initiert war oder lediglich, über eine zufällig im Bild geschwenkte Fahne im Video, nachträglich politisch gekapert wurde.

Dafür müsste man den Organisator oder besser denjenigen ausfindig machen, der die Idee auf das Wahlplakat kritzelte und damit den Zünder für den Ideen-Flashmob lieferte. Da nach der Ideenfindung und erster Kundgebung im Web, die Informationsverteilung webtypisch assymmetrisch verlief, kann man im Nachhinein aber nicht sicherstellen, ob sich nun überwiegend viele gut im web-organisierte politisch engagierte User bzw. Bürger eingeklinkt haben und den Flashmob ihrerseits in ihrer Gesinnungsseilschaft weiter politisiert haben…

Oder hat irgendjemand mitgeschnitten, wie sich die Flashmob-Gesellschaft über welche Kanäle organisiert hat, wer dabei die "Haupt-Influenzer" waren und welche politische Gesinnung mit welchem prozentualen Anteil dann letzttendlich beim Flashmob anwesend war?

Wie auch immer, ein Flashmob mit einer Ansammlung von vielen Menschen, die irgendetwas aufführen, aussagen, zeigen, rufen etc., werden immer irgendwie ein kommunikatives Gewicht bzw. Wirkung haben.

Die „Gefahr“ der Ausnutzung für politische oder kommerzielle Zwecke, ist dabei immer vorhanden….

Aber vielleicht ist ein Flashmob eine neue Form der politischen Kundgebung, wo sich die Anhänger ganz spontan zusammenfinden und sich nicht vom Podium mit einer Rede berieseln lassen. Selbst organisiert und engagiert, mit eigener Botschaft, ganz unverdrossen in der Öffentlichkeit.

Man sollte die Flashmobs dann aber vorher entsprechend klassifizieren. Z.B. mit „Achtung politisch“ oder "potentiell politisch" und zusätzlich einem „Ampelsytem, wie man es gerade bei der Lebensmittelklassifizierung einführt.

All zu schnell ist man da als "unpolitischer harmloser Flashmob-User" ggf in eine politische Bewegung bzw. den zugehörigen politischen Flashmob reingerutscht, die einem gar nicht zusagt und ganz weit links oder rechts oder im Niemandland angesiedelt ist... Und dann wird in diesem Umfeld ganz plötzlich noch per Live-Webcam und per Youtube im Web verewigt.

Dienstag, 15. September 2009

Die Kollaboration

Der Begriff Kollaboration führte bei mir früher eher ein Nischendasein und wurde eigentlich nur in einer kurzen Phase der Schulzeit recht strapaziert, in Verbindung mit den französischen Kollaborateuren, eingesetzt. Dabei hatte der Begriff immer einen negativen, bedrückenden Beigeschmack.

Dann war rund um diesen Begriff lange Zeit Ruhe, bis das Web und insbesondere die großartigen Errungenschaften des "Web 2.0" aufkamen und zu einer positiven Neuaufladung der Begrifflichkeit führte!

Denn das „Web 2.0“ bietet nicht nur Interaktion und Dialog. Durch den möglichen Zusammenschluss einzelner Individuen zu kollaborativen Interessengemeinschaften, können große, meist schlaue und schöpferische Schwärme mit ungeahnter Wissens- und Schaffenskraft entstehen.

Solche kollaborativen Schwärme oder Bewegungen, erzielen zum Teil erstaunliche Erfolge mit Projekten bzw. Webplattformen oder Software.
Einige der bekanntesten Projekte sind z.B. Wikipedia oder Openoffice. Diese sind bemerkenswerterweise nicht-kommerziell und eigens durch ein Schwarm von vielen motivierten Individuen vorangetrieben... .

Bei der Recherche nach kollaborativen Projekten, bin ich auch wieder über die Software Photosynth gestolpert, die schon einige Zeit auf dem Markt ist, aber trotzdem recht unbekannt ist. Und das obwohl ein großer Softwarekonzern dahinter steckt, der kommerziell recht gut ausgestattet ist und werblich ordentlich trommeln könnte.

Der Ansatz und Output der Software ist meiner Ansicht nach beeindruckend und eine geniale Möglichkeit, eine gigantische Kollaboration aller Hobby-Fotografen weltweit zu bilden, die mit der Vielzahl ihrer Fotos, zu einer neuen dreidimensionalen virtuellen Abbildung der Welt führen würde. Fotografen und digitale Fotos, die irgendwo in riesiger Anzahl auf Festplatten schlummern, gibt es heutzutage aufgrund der hohen Verbreitung von Digi-Cams ja genug.

Was kann die Software?

Sie fügt einzelne Bilder zu einen großen Ganzen zusammen. Zu einem dynamischen Bild in 3D-Anmutung, das aus vielen einzelnen 2D-Bildern besteht. Je mehr Bilder, desto besser! Dabei ist die Perspektive, Blickwinkel und Standort etc nicht entscheidend.
Die Software funktioniert vollkommen automatisch und braucht keinerlei kniffelige Einstellungen durch den Anwender. Alles, was der Nutzer tun muss, ist, seine Bilder auf Photosynth-Seite hochzuladen und den Bearbeitungsvorgang anzustoßen.
Ein spezieller Algorithmus überführt markante Teile eines Bildes in eine Punktwolke. Dadurch erhält jedes Bild einen individuellen "Fingerabdruck". Überschneiden sich die Fingerabdrücke mehrerer Fotos, kann Photosynth die Bilder zu einer Szene zusammensetzen. Nach und nach entsteht dadurch eine dreidimensionale Landschaft, durch die beliebig gezoomt und geschwenkt werden kann.

Und so sieht das 3D Bild des Markusplatz aus, für den ja Millionen von Touristen Milliarden von Bildern schießen. Einfach reinklicken und durch die untere Navigation einen virtuelle Bilder-Rundtour über und rund um den Platz starten.



Wenn man von allen Plätzen, alle möglichen Bilder, von allen Hobby-Fotografen weltweit hochladen würde, hätte man irgendwann ein perfektes kollaboratives virtuelles Abbild in 3D geschaffen.
Großartiger Gedanke! Endlich könnten auch alle digitalen Fotos, die derzeit irgendwo unnütz auf Festplatten verbannt sind, in kollaborativer Form, einer neuen Bestimmung zugeführt werden, an dem sich alle erfreuen könnten.

Hhmmm... jetzt fällt mir gerade etwas auf.... Durch das Hochladen auf den Server, kommt Microsoft ja unweigerlich in den Besitz von riesigen Bilddatenmengen... Vielleicht ist das Sammeln der Bilder, das perfide Ziel von Microsoft und das beeindruckende Software-Tool lediglich der Köder für Fotografen ihre Bilder herzugeben.... Wobei die Rechte der Einzelaufnahmen ja eigentlich noch bei den Fotografen liegen sollten. Oder tritt man dir Rechte ab...?
Google fährt derzeit mit einigen Daten-Grabbing-Aktionen ja teilweise auch recht umstrittene Projekte, wo die Urheberschaft und Datenschutz recht burschikos gehandhabt werden.

Ach herjee, jetzt wird es wieder rechtlich verzwickt und schmuddelig....

Montag, 14. September 2009

Die Krawalle

Wenn ich in Hamburg bin, dann gehört ein Lauf um die Alster und auch ein Abstecher in das Schanzenviertel quasi zu den Pflichtprogrammen. Besonders die Ecke rund um die "Rote Flora“ ist  ist in der Schanze dabei besonders sehens- bzw. erlebenswert.
Man spürt sofort an den Gebäuden, Kneipen und Leuten, dass hier eine ganz besondere Kultur und Szene etabliert ist.



Am Wochenende ist dort abends gegenüber der „Roten Flora“ die richtig was los und man riecht förmlich das besondere Feeling der freiheitsliebende links-alternativen Stimmung im Mix mit ganz harmlosen Wochenende-Kneipengängern.

Bei meinen bisherigen Besuchen durfte ich auch ab und zu erleben, wie ein paar versprenge Trupps von sogenannten Autonomen versucht haben, so etwas wie eine Demo oder Krawalle anzuzetteln. Alles sehr harmlos wirkend und weniger aufregend.

Eigentlich seltsam, dass es eine solche Szene oder Location nicht in Frankfurt gibt, wenn ich an die Vergangenheit als linke revolutionäre Demo- und Revoltenhochburg denke, wo ja diverse Polit-Größen und Querschläger ihre Karriere gestartet haben: Joschka, Bendit etc.

Und Hambug sollte doch eigentlich eher nordisch-schnieke sein, als links-alternativ und schmuddelig-schanzig.

Nun ja, wie auch immer.... Vielleicht komme ich noch einmal dahinter, wieso sich in manchen Städten bestimmte politische oder szenige Subkulturen entwickeln und in anderen eben nicht.

Immer wieder kommt es in der „Szene-Schanze“auch zu den berüchtigten „großen“ Krawallen, über die dann auch breit in den Medien berichtet wird. Dabei bekommt man Beiträge zu sehen, die einen glauben lassen, es herrsche ein Bürgerkrieg. So geschehen am Wochenende im Rahmen des Schanzenfest.

Bei den Beiträgen und Interviews hat man stets den Eindruck, dass eigentlich keiner so recht weiß, wieso es eigentlich zur Krawalle kommt. So wie es scheint, wird ein tiefgründiger politischer Bezug meist irgendwie hingestelzt. An diesem Wochenenede z.B. die brisante Korrelation des Schanzenfestes Verbindung mit der der NPD-Kundgebung, wobei die Krawalle mit Sicherheit auch ohne Kundgebung traditionell zum Schanzenfest stattgefunden hätte.

Es geht meiner Ansicht nach nur um die Krwalle an sich, um eine Selbstinzenierung und den gewissen Nervenkitzel. Man benötigt dazu lediglich ein paar gewaltbereite Mitläufer, die irgendwelche Parolen herumstammeln und die entsprechenden Statisten und Gegner, damit es ordentlich kracht und responded.

So ist auch eben immer die Polizei zugegen, die adäquat eskaliert. In letzter Zeit sind zusätzlich hunderte Echtzeitreporter, die mit Foto-Handys, iFons und sonstigem Equipment engagiert sind und das Happening ins Web 2.0 socializen. Dabei entstehen hunderte von Bildern, Tweets, Videos und Posts, die man in Echtzeit im Web auffindet. Die sind im Vergleich zu den clean wirkenden TV-Bildern, dann authentisch und viel spannender, im nervenaufreibend verwackelten Blair-Witch-Style inszeniert.



Mit den Beiträgen (egal ob TV oder Web) ist dann immer die Debatte verbunden, ob die Polizei dieses mal überreagiert hat.

Hier z.B. ein Beitrag des „obersten Bloggers“, der sich zum Thema "Überreaktion" auf Basis „eines Vorfalls“ auslässt. Von einem engagierten "Web 2.0 Reporter wurde in vorderster Frontlinie eine blutige Nase gefilmt. Sogar eine Art Interview ist am Ende ansatzweise enthalten. Ich glaube der Reporter kam sich bei seinem Einsatz sehr wichtig vor... Ein bisschen Spannung und Nervenkitzel waren sicher auch damit verbunden.

Über solche Video-Vorfälle regt sich dann die Öffentlichkeit auf und man schaukelt sich in konträre Debatten auf. Je mehr Wasserwerfer, Blaulichter und blutige Nasen, desto heftiger die Reaktionen.

Und insbesondere im Web 2.0 beschleunigen sich dann die Kommentare in Echtzeit mit hoher Taktung in ungeahnte verschachtelte Argumentationstiefen. Für jeden einsehbar, mit der Möglichkeit, noch mehr querverlinkte Blair-Witch-Videos einzusehen und sich in den Dialog einzuklinken.

Ich frage mich was wäre, wenn man die Krawallmacher einfach machen ließe. Also, wenn die Polizei sich komplett raushalten und die Krawallmacher einfach randalieren lassen würde? In der Schanze ist eh alles Schützenswerte verrammelt und mit Panzerglas gesichert.

Es würde kein direkter Konflikt, Auseinandersetzungen, und blutigen Nasen mehr geben, die man per Video abfassen könnte und über die man sich aufregen könnte.

Kein Krawalle = keine blutige Nase = kein verwertbarer aufmerksamkeitsstarker „Krawall-Content“ fürs TV und Web 2.0 = keine Aufregung = kein Anreiz für Folge-Krawallen.

Ist Gleichung realistisch nachvollziehbar oder fehlt z.B. noch ein politischer Parameter, der zu berücksichtigen wäre?

Also vielleicht versucht man gar in irgendwelchen Insitutionen, die Krawalle absichtlich durch Polizei-Präsenz zu provozieren, um die daraus entstehenden aufsehenserregenden Bilder und Berichte plakativ für irgendeinen Zweck auszunutzen?

Wenn das so wäre, würden mir insbesondere die Polizisten Leid tun, die für solche Krawall-Spielchen immer wieder ihren Kopf hinhalten müsse.

Dienstag, 8. September 2009

Die Aktivierung

Heute Morgen rief mich eine nette Dame aus dem Telekom-Call-Center an. Oder war es etwa jemand von T-Mobile oder gar nicht einmal T-Mobile, sondern die Telekom oder T-Home oder eventuell ein verbundenes Call-Center oder gar ein "outgesourced" Dienstleister?

Nun ja, so genau habe ich das nicht mitbekommen und ist mir auch relativ wurscht, denn als Kunde empfand ich die Anrufe der Telekom / T-Mobile - bis jetzt - immer recht angenehm. Man erhält teilweise ganz nützliche Produktinformationen. Außerdem erfolgen die Anrufe nicht übermäßig oft, man ruft mich unter einer eindeutigen Rufnummer an (nicht mit „Rufnummer unterdrückt“) und man kann ja die Agents einfach abwürgen, wenn man keine Zeit und Lust hat.

Also alles in allem nicht aufdringlich oder schmuddelig, sondern eher nutzenstiftend und sauber wirkend.

Wobei ich mich doch immer wieder gefragt habe, wieso ich überhaupt angerufen werde bzw. angerufen werden darf. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich niemals mein Einverständnis gegeben. Ich wüsste auch gar nicht so genau, ob man dieses Einverständnis erteilen muss, wenn man als Kunde von seinem Dienstleister angerufen wird.
In diesen Fall war mir es auch nicht unbedingt wichtig und ich hinterfragte den Sachverhalt der Aktivierung nie kritisch. Insbesondere finde ich solche Anrufe ab und zu auch recht interessant, verhelfen Sie mir doch, das aktuelle Prozedere bzw. Durchführung eines professionellen Calls zu "erfahren". Auf diesem Felde sind teilweise recht clevere Agents an der Strippe, die mir das aktuelle Angebot auf Basis eines gut durchdachten Konzepts "empfehlen" wollen.

Heute Morgen wurde ich dann beim Call erstaunlicherweise gefragt, ob ich weiter angerufen werden möchte!? Es ging nicht um Produktinformation, sondern der Anruf hatte einzig und allein die Zielsetzung, mein Einverständnis für weitere Informations-Anrufe zu aktivieren?
Nanu, wieso werde ich erst nach dem x-Anruf gefragt, ob ich überhaupt angerufen werden möchte. Hatte man dieses „Opt-In“ vergessen oder muss man dieses erneuern? Seltsam….

Dann fiel mir wieder brennend heiß ein, dass sich gerade die Datenschutzgesetze geändert haben. Und ein Part der mehrstufigen Implementierung der neuen Datenschutzgesetze betrifft, neben der Regulierung des Datenhandels, auch die Regulierung der Telefonwerbung!

„Am 4.8.2009 tritt das neue Telefonwerbegesetz in Kraft. Änderungen gibt es vor allem bei der telefonischen Kaltakquise bei Verbrauchern: Verbraucher dürfen ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung nicht mehr zu Werbezwecken angerufen werden. Bei Verstößen drohen Abmahnungen und auch Bußgelder bis zu einer Höhe von € 50.000. Außerdem wird die Rufnummernunterdrückung bei Werbeanrufen grundsätzlich verboten." Quelle.

Diese Regulierung finde ich insgesamt betrachtet richtig, denn nicht immer sind solche Anrufe rechtlich sauber und angenehm! In diesem Markt tummeln sich neben den seriösen Anbietern ja auch viele schwarze Schafe, denen man nun hoffentlich besser beikommen kann! Wobei es sich mit der Bekämpfung wahrscheinlich ähnlich verhalten wird, wie mit dem „Spamming“ via E-Mail-Channel. Aber seien wir gespannt!

Der Hintergrund für das heutige Telefonat war offensichtlich die Tatsache, dass die Telekom jetzt im Zugzwang ist und alle Datensätze bzw. Kunden angeht, um das Telefon Opt-In zu erneuern bzw. zu aktivieren. Und dies auch sauber zu dokumentieren, denn ich wurde explizit gefragt, ob man das Gespräch aufzeichnen darf.

Ich bin schon gespannt auf die folgenden „Aktions-Calls“ auf Basis meines Opt-Ins. Hoffentlich weiß man mein aktiv abgegebenes Einverständnis zu schätzen und unterbreitet mir entsprechend tolle Angebote.

Wenn nicht, deaktiviere ich das Opt-In einfach wieder.

Ich hoffe dann nur, dass ich im Falle meiner gewünschten Deaktivierung, dann auch irgendwo den Deaktivierungs-Channel finde und die Deaktivierung auch in der Datenbank bzw. beim zuständigen Call-Center-Agent ankommt.

Montag, 7. September 2009

Der Algorithmus

In den letzten Tagen kam man bei Treffen mit Kollegen aus der „Fachwelt des Online-Marketings“, immer wieder auf ein bestimmtes Thema zu sprechen:

Der neue Google-Algorithmus.

Jedes mal, wenn das Thema angeschnitten wurde, verfinsterten sich die Mienen, es wurde nicht mehr gescherzt und in deutlich leiserer Stimme gefachsimpelt.

Beim Google-Algorithmus geht es um eine ernste Angelegenheit, insbesondere für die Kollegen, die sich mit dem SEO (Search Engine Optimizing) beschäftigen. Also der Optimierung von Websites, damit diese via einer Suchanfrage besser in der organischen Trefferliste erscheinen.

Wenn man bedenkt, dass der Algorithmus - und damit zusammenhängend der PageRank - ermöglichte, dass Google als Suchmaschinen-Newcomer (ab dem Jahr 1998), allein durch Mundpropaganda getrieben, an allen etablierten Mitbewerber vorbeizog, kann man nachvollziehen, welches marktrelevante Gewicht dieser Algorithmus besitzt. Es handelt sich hierbei quasi um den "heiligen Gral" von Google bzw. des größten Anteils von Traffics aller Suchmaschinenanfragen...

Mittlerweile besitzt Google in vielen Ländern quasi ein Monopol auf Suchanfragen und eine ganze Industrie der SEOs betreibt Wertschöpfung mit der Optimierung von Websites, damit diese gut beim Algorithmus und Pagerank anschlagen.
Meiner Ansicht nach handelt es sich bei dier Form der Optimierung um ein müßiges Unterfangen, wenn man versucht, optimale Ergebnisse für einen Präsenz im Web bzw. auf Google mittels aufwendiger Quellcode-Schraubereien oder irgendwelchen Tools zu generieren.

Aber nun ja, das Thema und die Wertschöpfung hat enoremes Kunden-Nachfrage- und Anbieter-Potential und es entstehen zum Teil langfristige Kunden-Dienstleisterbeziehungen, denn eine Optimierung ist nicht von heute auf morgen erledigt, sondern eine langwierige Angelegenheit.

Einem Unternehmen, dessen Umsätze zu einem x-prozentigen Anteil über Google, mit einer bestimmten Anzahl an Keywords und in einem speziellen Ranking, generiert werden, könnte bei einer leichten Verschiebung der Treffer-Ergebnisliste, massive Einbußen entstehen!

Wenn nun durchsickert, dass der Algorithmus geändert, optimiert oder sonstwie justiert wird, dann liegen die Nerven in der Branche selbstverständlich blank. Auf Kunden- und Dienstleister-Seite...

Aufmerksam wurde ich ob der anstehenden Justierung bei Google, über einen Artikel in der „internet world business“. Dann tauchten in unterschiedlichsten Blog-Beiträgen immer mehr Stimmen zum neuen Algorithmus auf.

Das „neue Google“ bzw. der Prototyp ist übrigens unter folgender URL zu bestaunen http://www2.sandbox.google.com/

Wann dieser Prototyp nun tatsächlich online gehen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Welche Tragweite der neue Algorithmus auf die Qualität der Suchanfragen und Trefferleiste, und damit zusammenhängend auf die Serviceleistungen der SEO-Optimierer haben wird, ist derzeit auch noch nicht in vollem Umfang klar.

Fakt ist, dass schon eine kleine Justierung an dieser Formel, eine enorme Auswirkung auf die organische Trefferliste haben wird: Für den „Endkunden“ mit der Suchanfragen bei Google, für die Unternehmen mit der die Platzierung ihrer Produkte und für SEO-Dienstleister, die eventuell ihren ganzen Wertschöpfungsprozess überdenken müssen.

Seien wir gespannt!

Gespannt sein kann man auch bezüglich der Änderungen die es SEM-Bereich geben wird. Also der Schaltung von eingekauften AdWord-Anzeigen auf Google.

Sonntag, 6. September 2009

Die Maschine

An dieser Stelle muss ich mal lobend mein neues Notebook erwähnen, das ich seit einigen Wochen im Einsatz habe.

Eine Produktempfehlung gebe ich normalerweise nie gerne öffentlich ab, aber in diesem Fall muss es einfach mal sein. Ich wurde nicht für die Erwähnung gesponsored, sondern publiziere diesen Erfahrungsbericht aus eigenem Antrieb!

Bei meinem neuen Notebook handelt es sich Lenovo ThinkPad X200.

Das Notebook der 12,1 Zoll Display-Klasse ist einfach mit folgenden Attributen zu beschreiben:

Klein, stark, robust und schnell. Und zuverlässig! Ich bin einfach nur begeistert!

Das Design...?

Kantig, schwarz mit roten Knubbel. ThinkPad eben! Viele bezeichnen die ThinkPads ja als häßliche schwarze Entlein.



Ich nicht..!

Das ThinkPad ist einfach in ganz anderen Welt zu Hause, als die Ikonen der weißen, runden Apple-Welt, in der sich viele mit Ihren MacBooks und Co. gegenseitig teilweise blind nach oben hysterisieren.

Zum ThinkPad gibt es im Vergleich auch keine schicken Acessoires oder emotionalisierende Werbespots mit einem seirigen Schalalischlala-Hintergrund-Sound-Sing-Sang...

Für mich sind die ThinkPads, und insbesondere mein neues X200, die ultimativen Maschinen. Kein Schnickschnack, reduziert auf das Wesentliche.

Reduziert? Technisch gesehen ist mein X200 auf dem neuesten Stand und trotz der geringen Größe (DIN A4 Blatt-Format) und des Gewichts von 1,5 kg, ist es mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt! Sogar ein UMTS-Modul und ein GPS-Empfänger ist integriert!

Wir reden beim X200 auch nicht von einem gedrosselten Netbook, sondern einer pfeilschnellen kraftvollen Arbeitsmaschine, die alle Aufgaben stemmt und nur unwesentlich größer und schwerer ist als ein Netbook. Nun ja, etwas mehr Budget muss man leider auf den Ladentisch legen... Aber das lohnt sich!

Die Akkulaufzeit ist sagenhaft. Mit dem 6 Zellen Akku komme ich auf ca. 4:30 und mit dem 9 Zellen Akku, der leider hinten etwas übersteht, habe ich schon 8 Stunden geschafft! Damit kann mal locker eine komplette Kernarbeitszeit durchstehen.

Die Verarbeitung und Tastatur sind sehr solide. Ich würde wetten, dass die Maschine bei freien Fall aus 1 Meter, keine Schrame abbekommen würde. Auch im täglichen Handling packe ich die Maschine gerne mal recht rabiat an; am Display-Deckel kann man es locker und unbeschwert von A nach B wuppen. Auch sonst hat man nie das Gefühl, weiße Samt-Handschuhe anziehen zu müssen, bevor man mit der Maschine ins Gebet geht.

Diese Woche habe ich nun noch eine SSD Flashplatte in das X200 reingepimpt und Windows 7 installiert. Die Perfomance mit dem Flash-Laufwerk, in Verbindung mit der Anmutung und Geschmeidigkeit des neuen Bestriebssystems, ist nun wirklich göttlich. Sehr zu empfehlen!

Ach ja, die Dockingstation wäre noch erwähnenswert. Dort habe ich jetzt die ursprünglich im X200 verbaute Festplatte als Backup-Medium integriert.



Mit der Station ist der Anschluß eines größeren Monitors (mit Display-Port- auf HDMI-Adapter) ein Kinderspiel. Wenn man Bedarf hat, kann man via Station auch ein CD-Laufwerk betreiben, welches nicht im X200 verbaut ist. Für was auch...?

Also, wenn jemand nach einer portablen starken Alternative sucht, der ist mit dem X200 gut beraten! Und bitte nicht gleich zurückschrecken, wenn Ihr die charakteristische Anmutung der Maschine erblickt. Bitte streichelt erst über das samtweiche schwarze Gehäuche und dann beschätigt Euch bitte mit den inneren Werten und Detail-Anmutung und Hanfdling, bevor das X200 vorschnell abgestraft wird.

Meine Empfehlung, falls ein Kauf anstehen sollte: unbedingt gleich auf eine Flash-SSD und Windows 7 aufrüsten. Ich habe eine Corsair P128 Flash-Platte verbaut. Die Performance zur vorherigen 5.400er Platte mit Vista ist kein Vergleich. Andere Welten....

Die Sofortbildkamera

Heute war ich damit beschäftigt, meinen schönen digitalen Foto-Trophäen der letzten Wochen zu sortieren, archivieren und dann mit spezielle Bildbearbeitungssoftware etwas aufzuhübschen bzw. digital aufs höchste Qualitätslevel "zu pimpen".

Parallel machte ich mich im Web über Bildbearbeitungs-Tricks kundig, indem ich wild durch Google und Bing stöberte.
Bing? Ja, es gibt immer noch Alternativen zu Google und Microsoft hat zuletzt einen neue Suchmaschine lanciert, die ich manchmal recht gerne nutze, da diese einfach etwas aufgeräumter wirkt.

Nun ja, ich stöberte dann per Zufall über Google zu einen Verweis einer Page auf, wo angepriesen wurde, dass man Bilder "polaroidisieren" kann!

Hu! Was ist das?

Das hörte sich interessant an, denn ich habe zu dem Produkt und Marke "Polaroid" ein ganz inniges Verhältnis, da ich dort gearbeitet habe und die Firma, Story, Marke und Produkte sehr zu schätzen gelernt habe...
Mittlerweile wußte ich aber gar nicht, ob es die Firma mit Ihrem Sofortbildkameras noch gibt oder ob man sich nun gänzlich auf ganz andere Märkte und Produkte zurückgezogen hat.

Schnell klickte ich auf den Link zu http://www.poladroid.net/ und merkte flott, dass es sich nicht um eine offizielle Seite der Firma Polaroid handelt, sondern um ein Shareware-Anbieter, der mit seiner Software digitale high-end Bilder in den Polaroid-Look zurückversetzt! Rucki zucki war die Software downgeloaded und installiert!

Ich traute meinen Augen nicht... Es erschien lediglich das globige Icon einer Polaroid-Sofortbildkamera, mit dem Hinweis, die digitalen high-end Roh-Bilder per "drag&drop" auf die Kamera zu ziehen. Mehr nicht! Keine Software mit verschachtelten Wekzeugsnavigationsleisten und tausenden von Buttons etc.... Nun ja, ich zog dann wie gefordert via Mouse ein schönes Cote d'Azur Bild auf das Icon. Mit einem lauten originalen ratsch-rateratat setzte sich die "Mechanik" der Kamera in Bewegung!

Per Animation flippte unten ein schickes Polaroid raus, das zu meinem Erstaunen auch noch bräunlich gefärbt war und sich nur langsam entwickelte!

Ich war entzückt! Wie das Original, jetzt bloß virtuell auf meinem schicken Windows-Desktop!


Am liebsten hätte ich das Foto mit der Maus gegrabbed und hin- und hergewedelt, damit es sich schneller entwickelt. -> Wobei ich im selben Moment wieder meinen mürrischen Polaroid-Arbeitskollegen Karl-Heinz vor mir sah, der immer, wenn er einen Kollegen bemerkte, der ein Polaroid wedelte, herumschnaubte:

"Ihr Dilettanten, das Wedeln bringt nichts!!! Es ist doch einen abgeschlossene, Luftdichte chemische Reaktion... Nur weil es uns die Werbefritzen im TV-Spot vorgemacht haben, muss doch jetzt nicht alle Welt die Polaroids wedeln, was die Qualität eher verschlechtert!"

Wie auch immer, ich fand das Wedeln immer klasse, denn es gehörte für mich mit zu den kultigen Features der Polaroid!


Und ich war jetzt auch wieder sehr begeistert, als ich nach einigen Minuten spannender Entwicklung – leider ohne Wedeln - wieder mein erstes Polaroid bewundern durfte.
Oh, wie schick, was für Farben und sogar der klobige Rahmen ist außenherum vorhanden!


Und schnell noch eins.... Das macht Spaß!


Und immer die Spannung , wenn sich das Bild langsam vom Bräunlichen in die wunderschönen schrillen Farben entwickelt! Selbstverstädnlich ist die Qualität des Bildes etwas dumpf und insgesamt wirkt die Anmutung etwas verwaschen... Herrlich, so wie das Original!

Im Forum des Shareware-Anbieters haben sich mittlerweile viele Fans für dieses geniale „Tool“ bedankt und auch noch Verbesserungswünsche geäußert.

Man möchte z.B. unbedingt Fett-Fingerabdrücke als nachträgliches zuschaltbares Feature für die Polaroids haben… Ach was musste ich lachen! Ich werde dann gleich mal posten, dass ich unbedingt den geliebten Sofortbild-Entwicklungs-Wedler als Feature haben möchte.

Ansonsten kann ich die Software bzw. die Sofortbildkamera  allen Freunde des klobigen farbentfremdeten Polaroid zu empfehlen. Aber bei "Usern", die zu Polaroid keinen besonders innigen emotionalen Bezug haben, sorgt die Software bestimmt für viel Spaß und Kurzweile!

Hmmm… Wo ich gerade so am Bloggen bin…. Da kommt mir gerade etwas in den Sinn. Vielleicht gibt es auch noch einen USB-Zusatzmodul, das man am PC anschliessen kann, man die alten Bilder-Kassetten einschieben und dann die Polaroids tatsächlich als reale Offline-Version neben aus dem PC gerattert kommen…

Ich werde mich gleich mal kundig machen und ggf. sofort mit einem chinesischen Hersteller Kontakt aufnehmen!