Dienstag, 8. September 2009

Die Aktivierung

Heute Morgen rief mich eine nette Dame aus dem Telekom-Call-Center an. Oder war es etwa jemand von T-Mobile oder gar nicht einmal T-Mobile, sondern die Telekom oder T-Home oder eventuell ein verbundenes Call-Center oder gar ein "outgesourced" Dienstleister?

Nun ja, so genau habe ich das nicht mitbekommen und ist mir auch relativ wurscht, denn als Kunde empfand ich die Anrufe der Telekom / T-Mobile - bis jetzt - immer recht angenehm. Man erhält teilweise ganz nützliche Produktinformationen. Außerdem erfolgen die Anrufe nicht übermäßig oft, man ruft mich unter einer eindeutigen Rufnummer an (nicht mit „Rufnummer unterdrückt“) und man kann ja die Agents einfach abwürgen, wenn man keine Zeit und Lust hat.

Also alles in allem nicht aufdringlich oder schmuddelig, sondern eher nutzenstiftend und sauber wirkend.

Wobei ich mich doch immer wieder gefragt habe, wieso ich überhaupt angerufen werde bzw. angerufen werden darf. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich niemals mein Einverständnis gegeben. Ich wüsste auch gar nicht so genau, ob man dieses Einverständnis erteilen muss, wenn man als Kunde von seinem Dienstleister angerufen wird.
In diesen Fall war mir es auch nicht unbedingt wichtig und ich hinterfragte den Sachverhalt der Aktivierung nie kritisch. Insbesondere finde ich solche Anrufe ab und zu auch recht interessant, verhelfen Sie mir doch, das aktuelle Prozedere bzw. Durchführung eines professionellen Calls zu "erfahren". Auf diesem Felde sind teilweise recht clevere Agents an der Strippe, die mir das aktuelle Angebot auf Basis eines gut durchdachten Konzepts "empfehlen" wollen.

Heute Morgen wurde ich dann beim Call erstaunlicherweise gefragt, ob ich weiter angerufen werden möchte!? Es ging nicht um Produktinformation, sondern der Anruf hatte einzig und allein die Zielsetzung, mein Einverständnis für weitere Informations-Anrufe zu aktivieren?
Nanu, wieso werde ich erst nach dem x-Anruf gefragt, ob ich überhaupt angerufen werden möchte. Hatte man dieses „Opt-In“ vergessen oder muss man dieses erneuern? Seltsam….

Dann fiel mir wieder brennend heiß ein, dass sich gerade die Datenschutzgesetze geändert haben. Und ein Part der mehrstufigen Implementierung der neuen Datenschutzgesetze betrifft, neben der Regulierung des Datenhandels, auch die Regulierung der Telefonwerbung!

„Am 4.8.2009 tritt das neue Telefonwerbegesetz in Kraft. Änderungen gibt es vor allem bei der telefonischen Kaltakquise bei Verbrauchern: Verbraucher dürfen ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung nicht mehr zu Werbezwecken angerufen werden. Bei Verstößen drohen Abmahnungen und auch Bußgelder bis zu einer Höhe von € 50.000. Außerdem wird die Rufnummernunterdrückung bei Werbeanrufen grundsätzlich verboten." Quelle.

Diese Regulierung finde ich insgesamt betrachtet richtig, denn nicht immer sind solche Anrufe rechtlich sauber und angenehm! In diesem Markt tummeln sich neben den seriösen Anbietern ja auch viele schwarze Schafe, denen man nun hoffentlich besser beikommen kann! Wobei es sich mit der Bekämpfung wahrscheinlich ähnlich verhalten wird, wie mit dem „Spamming“ via E-Mail-Channel. Aber seien wir gespannt!

Der Hintergrund für das heutige Telefonat war offensichtlich die Tatsache, dass die Telekom jetzt im Zugzwang ist und alle Datensätze bzw. Kunden angeht, um das Telefon Opt-In zu erneuern bzw. zu aktivieren. Und dies auch sauber zu dokumentieren, denn ich wurde explizit gefragt, ob man das Gespräch aufzeichnen darf.

Ich bin schon gespannt auf die folgenden „Aktions-Calls“ auf Basis meines Opt-Ins. Hoffentlich weiß man mein aktiv abgegebenes Einverständnis zu schätzen und unterbreitet mir entsprechend tolle Angebote.

Wenn nicht, deaktiviere ich das Opt-In einfach wieder.

Ich hoffe dann nur, dass ich im Falle meiner gewünschten Deaktivierung, dann auch irgendwo den Deaktivierungs-Channel finde und die Deaktivierung auch in der Datenbank bzw. beim zuständigen Call-Center-Agent ankommt.

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